Dienstag, 1. September 2015

10. Tag San Giacomo - Entracque (150m auf / 500m ab)

Ganze 2,5h haben wir heute noch zu gehen, also ist Entspannung angesagt. 8 Uhr Frühstück und dann langsam zusammen gepackt. Erstmals sind wieder dicke Wolken am Himmel und tatsächlich ergießt sich von 9-10 ein kräftiger Schauer über das Tal. Holland und Bayern waren schon unterwegs, wir haben tapfer in unserem Quartier gewartet und sind dann im Trockenen losmarschiert.
Der schmalen Fahrstraße folgend, sind wir nicht traurig darüber, hier zu Fuß unterwegs zu sein. Das Sträßchen ist schon für ein Auto recht eng, bei  Gegenverkehr wird es dann spannend. Aber heute ist kein Wochenende und so kommt uns kein ein Auto entgegen.
Wir erreichen den großen Stausee und besichtigen das Kraftwerksmuseum. Hauptsächlich geht es hier wie bei fast allem in Entracque um den Alpenwolf, der in den Seealpen wieder heimisch ist. Die Schäfer haben sich mit ihren großen weißen Hütehunden, die mit den Schafen aufwachsen und leben ganz gut auf die neuen Nachbarn eingestellt. Für den Menschen selbst soll der Wolf ungefährlich sein. Zumindest gibt es noch keine anderslautenden Berichte. Wie soll man aber auch davon berichten, dass man vom Wolf gefressen wurde. Etwas zur Energieerzeugung per Wasserkraft gibt es freilich auch noch zu sehen.
Danach hinab an den Fuß der Staumauer und durcha Tal nach Entracque. Dort wieder bergauf in den Ort... wer hatte denn heute Anstiege bestellt? Man spürt, dass auch Wandern reine Kopfsache ist. Geht man von einer entspannten Wanderung aus, empfindet man selbst kleinste Anstiege als unmenschliche Zumutung. Aber wir kämpfen uns tapfer durch den schönen Ort aufwärts zu unserem Hotel Trois Etoiles. Schon am Namen hört man die Nähe zu Frankreich. Die Straße über den Pass führt direkt in die Provinz Cote Azur - Nizza.
Wir beziehen unsere Zimmer, machen uns kurz frisch, tauschen die Wanderstiefel gegen die Badeschlappen und begeben uns auf Nahrungssuche. Im Hotel selbst gibt es keinen Mittagstisch. Wir müssen uns also beeilen, denn zwischen 14:00 und 19:00 Uhr ist es in Italien fast unmöglich etwas brauchbares zu Essen aufzutreiben. Wir folgen der Empfehlung der Rezeption und gehen hinauf zum Skigebiet, das jetzt freilich brach liegt. Aber eine nette Bar hat geöffnet und serviert Pizza bzw. Risotto.
Später machen wir noch einen Stadtbummel, besichtigen die Kirche und noch eine Wolfsausstellung im Tourismusbüro. Viel zu spät kapieren wir, dass das Gehege mit dem Beobachtungsturm ein ganzes Stück außerhalb des Städtchens liegt. So haben die echte Wölfe noch ein Jahr Ruhe vor uns.
Also pünktlich zum Abendessen zurück zum Hotel. Besonders hervorzuheben waren das Spargelrisotto und der Nachtisch, eine köstliche Nusstorte mit Zabaione. Danach genießen wir im Freisitz vor dem Haus noch unseren Genepy bzw. Ratafia, lassen die schöne Tour nochmal Revue passieren und planen schon für nächstes Jahr.



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