Sonntag, 31. August 2014

1. Tag Sambuco - Ponte Bernardo (480m auf / 380m ab)

Am Vormittag stehen uns nochmal 3h Autofahrt bevor. An Mailand und Turin vorbei geht es nach Cuneo und dann hinauf ins Valle di Stura. Bereitwillig passieren wir dabei 4 Mautstationen. Rechnet man noch die Vignetten für den Transit durch die Schweiz und Österreich dazu, kommt auch schon fast eine Tankfüllung zusammen. Und wieder einmal wundern wir uns über die emotionalen Diskussionen zu diesen Thema in Deutschland. Lassen wir uns überraschen.

Überrascht waren wir auch als sich der Dunstschleier der italienischen Ebene endlich öffnete und sich auf den letzten Kilometern die Dolomiti di Cuneo prachtvoll vor uns auftaten. Äußerliche Ähnlichkeit durch verwandtes Gestein ist aber auch das einzige, was sie mit ihren berühmten Namensvetter im Norden verbindet.

Punkt 1 standen wir auf dem Parkplatz in Sambuco, unserem Startpunkt. Wir hatten Glück in dem sonst verlassenen Nest noch einen Parkplatz zu ergattern. Irgendeine Festivität zog alle Touristen des Tales in den Ort und diese überfüllten den kleinen Parkplatz.

Flux die letzten Dinge umgeräumt und endlich konnten wir wieder weiter auf unserer Tour. Bisher waren wir es gewohnt, am Endpunkt des Vorjahres wieder zu starten. Doch diesmal gibt es eine Rundtour und wir haben uns dazu entschieden im Süden zu starten und zunächst einmal auf der klassischen GTA nach Norden zu Wandern und über die Variante durch das Mairatal zurückzukehren. An sich ganz praktisch, nur wird die GTA halt immer von Nord nach Süd beschrieben. Aber wir werden den Weg schon finden und dank Smartphone und Orux kann man sich ja nicht mehr wirklich verlaufen.

Aus Sambuco hinauf ins Almengeläde und dann immer am Hang entlang das Sturatal hinauf in Richtung französische Grenze. Herbstzeitlose säumen den Weg und läuten langsam den Herbst ein. Immer wieder gibt es schöne Tiefblicke ins Sturaral und hinauf in die Dolomiten von Cuneo. Trotz des späten Starts haben wir heute genug Zeit. Eine Eingehtour nennt man ja nicht so, weil man danach eingeht, sondern weil wir uns an Rucksack und Höhenluft gewöhnen wollen. So finden wir ein nettes Picknickplätzchen unter einem Rosenstrauch und vernichten die Reste des heimatlichen Kühlschrankes.

Schon kurz vor 5 erreichen wir das Kirchlein von Ponte Bernardo. Die Straße hinüber nach Frankreich sorgt für etwas mehr Tourismus als in den anderen Tälern. Dennoch ist man von der Hektik der tiroler Alpendörfer weit entfernt. Die Pension des Ortes bietet spartansische Zimmer, aber allemal besser als die Mehrbettzimmer des Wandererquartiers.

Gegessen wird im Pecora Nero, dem Schwarzen Schaaf. Nicht ganz so gut wie gestern bei Anetta, aber das Piemont wird auch hier dem hervorragenden Ruf seiner Küche wieder gerecht.

Anreise

Für die Urlaubstage nach unserer GTA-Wanderung die Fahrräder auseinander geschraubt und im Auto verstaut, dann den Rest nach und nach dazu gepackt... so füllt sich auch der geräumigste Kombi. Manch einer erinnert sich sicher noch an unseren (un)lustigen Start vor zwei Jahren. Also fein geprüft, ob auch wirklich alle Rucksäcke, Wanderstiefel und sonstige Utensilien an Bord sind und dann konnte es losgehen. Kurz vor 10, also nicht mal eine halbe Stunde Verspätung, das ist Spitze für uns. DoDo's Rucksack hat übrigens einen neuen Gewichtsrekord und diesmal kommt sie unter 10kg mit 1,5l Wasser. Mal schauen, was dann alles so vermisst wird.

Die vogtländische Heimat liegt an der Strecke also schnell die Schwiegereltern zum Mittagessen überfallen und schon ging es weiter. Eigentlich gibt es von der Fahrt nichts zu berichten, weder Stau noch Unwetter haben uns aufgehalten.

Punkt 8 standen wir dann in unserer bewährten Zwischenunterkunft in Capolago. Toll das Hotelrestaurant hat geschlossen und auf das empfohlene Steakhouse gegenüber hatten wir wirklich keine Lust. Schließlich sind wir in Italien und nicht in Texas. Also nochmal ins dorf geschlendert und ein Plätzchen bei "da Anetta" bekommen, obwohl wir zum Samstag Abend in unserem legeren Fahrtoutfit im noblen Ristaurante etwas unplatziert wirkten. Entsprechend nobel viel dann auch die Rechnung aus, aber es war wirklich lecker und wir haben ja Urlaub.

So Bilder gibt es diesmal keine, die Anreise wiederholt sich eh jedes Jahr. Wer unbedingt möchte, darf sich natürlich die vom letzten Jahr nochmal anschauen

Mittwoch, 27. August 2014

Jahr Nr. 4 auf der Grande Traversata delle Alpi

The same procedure as every year... Der Sommer neigt sich dem Ende zu und wir werden wieder aktiv. Ab dem 31.08. gibt es wieder unseren täglichen Reisebericht,  zumindest solange es das italienische Netz erlaubt.


neuer Trend - Knieselfi
Tja, wie soll ich es sagen... Nicht nur der Sommer geht auf das Ende zu, sondern auch wir. Der gewohnt desolaten Trainingszustand wird in diesem Jahr noch durch einen schönen Sturz bei meinen Vorbereitungsläufen in der Hauptstadt ergänzt. Sieht man DoDo mit 20km/h den heimatlichen Elbhang hinauf radeln, könnte man meinen, es sei alles im Lot. Bei genauerer Betrachtung entdeckt man den Motor am Radl der begeisterten e-Bikerin. Doch leider wurden auch im letzten Jahr weder e-Walk noch der selbsttragende Rucksack erfunden. Wir müssen also selbst ran. Zudem bietet auch meine Pendlerei nach Berlin momentan genug Nomadenfeelging und wir werden den Touranteil zu Gunsten der anschließenden Erholung in einer gemütlichen FeWo der Langhe kürzen.
 
Also  genug gejammert. Die Tour fällt  etwas kleiner aus als ursprünglich geplant. Diesmal nur eine Woche und es gibt eine Rundtour durch das Mairatal ( www.valmaira.de ) einem der schönsten Abschnitte der GTA. Zumindest ist das eine Besonderheit auf einer 1.000km langen Streckenwanderung durch den Westalpenbogen


So Wetter und Knie wollen, werde ich im Anschluss noch eine Solohochtour auf den Monviso wagen ( Monviso 3.841m ). 


Nähere Informationen zur gesamten GTA findet ihr bei Wikipedia ( GTA-Wiki ).